Bärlauch (Allium ursinum) ist ein heimisches Wildkraut und verwandt mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch. Der Geschmack des Bärlauchs ist mit Knoblauch vergleichbar, weshalb er auch oft „Hunz-Knoblauch“ oder „Hexenzwiebel“ genannt wird.
Der Bärlauch wächst fast in ganz Europa, ist aber in Deutschland vor allem im Süden verbreitet und wird teilweise sogar vom Aussterben bedroht. Der Bärlauch steht allerdings nicht unter Naturschutz und darf für den Eigenbedarf gepflückt werden.
Die beste Zeit, um Bärlauch zu sammeln, ist im Frühling, je nach Region und Höhenlage zwischen März und Mai. Mit ihren dunkelgrünen, leicht glänzenden Blättern, die an die Form des Maiglöckchens erinnern, zählt sie zu den beliebtesten Wildkräutern in der Küche.
Bärlauch sammeln
Den Bärlauch kannst du in der Regel einfach mit den Fingern pflücken, um die Blätter nicht zu verletzen. Es ist jedoch auch möglich, eine Schere zu verwenden, um die Blätter abzuschneiden. Wichtig dabei ist, dass man nicht die ganze Pflanze abschneidet, sondern nur ein paar Blätter. So verhinderst du, dass die Pflanze komplett abstirbt und sie kann nach der Blütezeit ihre Samen verteilen, um im nächsten Jahr neu zu wachsen.
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch wächst meist an halbschattigen bis schattigen Orten und findet sich oft im Wald unter Laubbäumen. Wenn es beim Spazierengehen nach Knoblauch riecht, könnte es gut sein, dass in der Nähe Bärlauch wächst.
Wie viel Bärlauch darf man sammeln?
Eine haushaltsübliche Menge pro Person ist erlaubt. Eine Handvoll Blätter reicht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus, um beispielsweise Pesto zuzubereiten. Demnach sollte man in etwa eine Menge von einer Stofftasche sammeln, um Bärlauch in der Küche sinnvoll nutzen zu können.
Worauf sollte man beim Bärlauch sammeln achten?
Wenn man Bärlauch sammeln möchte, sollte man aufpassen, da er oft mit giftigen Pflanzen wie dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlose verwechselt werden kann. Besonders dann, wenn die Pflanze noch keine Blüten hat, sehen sie ähnlich aus. Aronstab ist ein weiterer Doppelgänger des Bärlauchs und sieht diesem besonders in den jungen Wachstumsstadien sehr ähnlich. Deshalb ist es wichtig, dass man die Pflanzen genau kennt und weiß, worauf man achten muss.
Um sicherzugehen, dass man Bärlauch pflückt und nicht mit einer giftigen Pflanze verwechselt, gibt es einige Tricks. Zum Beispiel kann man sich merken, dass Bärlauch immer einzeln aus der Erde wächst und ein einzelnes Blatt hat, während das Maiglöckchen zwei Blätter hat und eine Herbstzeitlose keine Blätter, sondern nur eine Knolle hat.
Eine weitere Möglichkeit ist, den typischen Knoblauchgeruch des Bärlauchs wahrzunehmen und die Blattstruktur zu kennen. Der Bärlauch ist an der Unterseite des Blattes glatt und im Vergleich zu seinen giftigen Verwandten etwas weicher.
Die Unterschiede von Bärlauch und Maiglöckchen
In diesem Abschnitt habe ich dir die wichtigsten Unterschiede zwischen Bärlauch und Maiglöckchen zusammengefasst, damit du einfacher und sicherer das gesunde Wildkraut Bärlauch sammeln kannst.
- Bärlauch (Allium ursinum) ist eine krautige Pflanze, die zur Familie der Amaryllisgewächse gehört und oft in Laubwäldern und feuchten Gebieten vorkommt.
- Maiglöckchen (Convallaria majalis) sind ebenfalls krautige Pflanzen, die zur Familie der Spargelgewächse gehören und auch in Wäldern wachsen.
- Beide Pflanzen haben Blätter, die sich ähnlich aussehen können, aber es gibt ein paar Unterschiede, die dabei helfen können, sie voneinander zu unterscheiden:
- Der Stiel des Maiglöckchens ist rund, während der des Bärlauchs eher kantig ist.
- Maiglöckchen haben meistens einen Stil und zwei Blätter, aber es gibt Ausnahmen. Bärlauch hat normalerweise einen Stiel und ein Blatt.
- Bärlauch hat einen spezifischen Geruch, der ihm bei der Unterscheidung von anderen Pflanzen helfen kann. Bärlauch riecht stark nach Knoblauch und Zwiebeln.
- Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Bärlauch und Maiglöckchen ist das „Knacken“ des Stiels. Wenn man den Stiel des Bärlauchs zwischen den Fingern reibt, hört man ein deutliches Knacken, während dies beim Maiglöckchen nicht der Fall ist.
Bärlauch richtig verarbeiten
Wenn du Bärlauch gesammelt hast, solltest du ihn möglichst schnell verarbeiten oder haltbar machen. Am besten wäschst du ihn gründlich und schüttelst das Wasser danach gut ab. Du kannst den Bärlauch klein hacken oder pürieren und in Öl oder Butter einlegen. Oder du trocknest ihn, indem du die Blätter locker auf ein Tuch legst und an einem trockenen, warmen Ort aufbewahrt. So kannst du den Bärlauch das ganze Jahr über verwenden. Mit getrocknetem Bärlauch kannst du zum Beispiel ganz einfach dein eigenes Gewürzsalz oder Bärlauchsalz herstellen.
Bärlauch in der Küche verwenden
In der Küche kann man Bärlauch auf viele verschiedene Arten verwenden. Am besten schmeckt er natürlich frisch.
Du kannst Bärlauch natürlich auch auf verschiedene andere Arten verarbeiten und haltbar machen. Eine Möglichkeit ist, ihn zu trocknen und dann als Gewürz zu verwenden. Auch als Pesto oder als Zutat für Suppen und Salate eignet sich Bärlauch gut.
Eine beliebte Verwendungsmöglichkeit ist die Herstellung von Bärlauchpesto. Dazu werden Bärlauchblätter zusammen mit Pinienkernen, Parmesan, Olivenöl und Gewürzen püriert. Das Pesto eignet sich hervorragend als Brotaufstrich oder als Sauce zu Nudeln.
Auch in Suppen und Eintöpfen kann Bärlauch verwendet werden. Hierfür werden die Bärlauchblätter in feine Streifen geschnitten und kurz vor Ende der Garzeit zu der Suppe oder dem Eintopf gegeben. So entfaltet der Bärlauch sein volles Aroma und verleiht dem Gericht eine würzige Note.
Für Bärlauchbutter werden weiche Butter und gehackter Bärlauch vermengt. Die Bärlauchbutter kann dann als Brotaufstrich verwendet oder zum Verfeinern von Saucen und Gemüsegerichten genutzt werden.
Wer gerne Brot backt, kann auch Bärlauchbrot zubereiten. Hierfür werden fein gehackte Bärlauchblätter zum Teig gegeben und das Brot wie gewohnt gebacken.
Die gesunde Wirkung von Bärlauch
Zusätzlich zu seinem leckeren Geschmack ist die Verwendung von Bärlauch in deinen Gerichten für viele unterschiedliche positive Effekte verantwortlich, die einen Vorteil für deine Gesundheit mit sich bringen.
Die Pflanze enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Schwefelverbindungen wie Allicin, die eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel und den Blutdruck hat. Das Wildkraut wirkt entzündungshemmend und blutreinigend und wird oft in Entgiftungsmitteln eingesetzt.
Hier habe ich dir die 6 wichtigsten gesundheitsfördernden Wirkungen von Bärlauch für dich zusammengefasst:
- Bärlauch hat eine blutdrucksenkende Wirkung: Bärlauch enthält Schwefelverbindungen, die eine gefäßerweiternde Wirkung haben und dadurch den Blutdruck senken können.
- Bärlauch hat eine antibakterielle Wirkung: Die im Bärlauch enthaltenen Schwefelverbindungen haben auch eine antibiotische Wirkung und können somit bei bakteriellen Infektionen helfen.
- Bärlauch hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem: Bärlauch enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem stärken können.
- Bärlauch kann bei Verdauungsproblemen helfen: Bärlauch regt die Verdauung an und kann somit bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl helfen.
- Bärlauch hat eine entzündungshemmende Wirkung: Die im Bärlauch enthaltenen Wirkstoffe können entzündungshemmend wirken und somit bei Entzündungen im Körper helfen.
- Bärlauch kann bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen: Durch die blutdrucksenkende und gefäßerweiternde Wirkung kann Bärlauch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
Fazit
Bärlauch also nicht nur ein leckeres Wildkraut, sondern auch ein gesundes und vielseitiges Lebensmittel. Wer ihn sammeln und verarbeiten möchte, sollte jedoch unbedingt darauf achten, dass er wirklich Bärlauch pflückt und nicht mit giftigen Pflanzen verwechselt wird. Das Sammeln von Bärlauch ist eine gesunde und nachhaltige Möglichkeit, um im Frühjahr frische und leckere Zutaten für deine Gerichte zu bekommen.